Rollshausen liegt im Krebsbachtal, gehört zur Gemeinde Lohra im Landkreis Marburg-Biedenkopf und hat derzeit 320 Einwohner. Der Ort liegt an den Kreisstraßen 50 und 51, zirka 7 km westlich der Linie Marburg – Gießen und 236 m über dem Meeresspiegel. Die Gemarkung ist bergig und waldreich: 284 ha von 501 ha sind mit Wald bedeckt.
Rollshausen ist heute im Wesentlichen ein Wohndorf (Auspendlerdorf). Sieben Gewerbebetriebe sind am Ort ansässig; Landwirtschaft wird nur noch im Nebenerwerb betrieben. Große Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind an auswärtige Betriebe verpachtet.
Der Name des Ortes wird erstmals im Zusammenhang mit einer Güterübertragung im Jahre 1256 erwähnt (Wyss, Hess. Urkundenbuch 1,. Abt. Deutschorden Ballei Hessen, . Bd. I, 1204 – 1299, S. 139 u. 194): Am 1. Oktober 1256 vermacht Konrad von Merenberg testamentarisch dem Deutschen Orden in Marburg seine Güter zu Ruttershausen, Odenhausen und Neuendorf, sowie bei Gleiberg, Wetzlar und Weilburg. Als Betroffener (Zinsberechtigter) wird u.a. Henrico de Rolshusen erwähnt.
In einer Urkunde vom 11. Februar 1263 wird unter den Betroffenen ein Henricus de Rollishusen aufgeführt. Der Name des Ortes kommt u. a. in folgenden Schreibweisen vor:
Rolshusen (1256), Rollishusen (1263), Rodilshusin (1355), Rulczhußen (1502), Rolshausen (1577), Roltzhausen (1745), Rollshausen (2005)
Der Dorffunk
Die Kirche ist ein Saalbau mit kleinerem Rechteckchor. Vermutlich wurde sie um ca. 1500 erbaut. Der Haubendachreiter stammt aus dem 17. Jahrhundert. An der schweren Eingangstür befinden sich spätgotische Beschläge.
Zwischen 1990 und 1998 wurden die Mauern trocken gelegt und repariert.
Unser Dorfbuch
herausgegeben anlässlich der 750-jährigen Wiederkehr der Ersterwähnung
Rollshausen 1256 – 2006
– Auf den Spuren der Vergangenheit –